Pulsnitzer Anzeiger, November 2020
Thema Bienengesundheit
Die imkerlichen Tätigkeiten an den Bienen sind inzwischen zur Ruhe gekommen. In den kalten Monaten sollen die Völker möglichst wenig gestört werden. Das Leben im Verein steht deswegen keineswegs still. Die Fenster am Bienenmuseum erfahren endlich die lang erwartete Restaurierung. Die Verzögerung der Arbeiten hat unseren Zeitplan leider komplett aus der Bahn geworfen. Wir hoffen, dass wir dennoch bis zum Frühjahr mit allem fertig werden und eine neue Ausstellung präsentieren können.
Das Thema Bienengesundheit steht bei uns in diesem Jahr besonders im Fokus. Monitoring, Vorträge im September und November, sowie die Anschaffung eines Bienengesundheitsmobils sollen die Wichtigkeit des Themas unterstreichen und dafür sensibilisieren. Im September referierte Frau Prof. Elke Genersch vom Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf im SFZ Oberlichtenau über die Biologie und Gefährlichkeit der Brutkrankheit „Amerikanische Faulbrut“. Am 19. November wird die Chemnitzer Amtsveterinärin Ute Wetzel die praxisrelevanten Seiten zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten bei einem Vortrag in Oberlichtenau beleuchten. Interessenten sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich über unsere Homepage zur Veranstaltung an und beachten sie die womöglich kurzfristig anstehenden Änderungen.
Die Amerikanische Faulbrut
Die gefährliche und meldepflichtige Bienenkrankheit „Amerikanische Faulbrut“ (AFB) flammt gelegentlich in der Umgebung auf. Das zeigt das 2019 endlich in Sachsen eingeführte Faulbrutmonitoring. Die AFB ist eine für Honigbienen hochansteckende Brutkrankheit, welche die Völker über kurz oder lang eingehen lässt. In benachbarten Landkreisen waren und sind teilweise heftige Ausbrüche der AFB zu verzeichnen, was dort zur Anordnung von Sperrbezirken führt. In und aus diesen dürfen dann keine Bienenvölker transportiert werden. In Bezug auf den Honig hat die Amerikanische Faulbrut übrigens für den Menschen keine negativen Auswirkungen. Er kann weiterhin bedenkenlos verzehrt werden. Von der AFB befallene Völker müssen jedoch behandelt werden. Hier kann und soll unser neues Bienengesundheitsmobil zum Einsatz kommen.
Das Bienengesundheitsmobil
Inspiriert durch ähnliche Projekte in anderen Regionen, z.B. Dresden oder Landkreis Görlitz, reifte der Entschluss, dass auch in unserer Region ein Bienengesundheitsmobil (BGM) vorgehalten werden sollte. So kam Anfang des Jahres der Ideenwettbewerb „Sächsische Mitmachfonds“ gerade recht, bei dem wir uns erfolgreich mit diesem Vorhaben bewarben. Im späten Sommer konnten ein Kofferanhänger und eine erste Ausstattung zur Bekämpfung der AFB angeschafft werden: Das Bienengesundheitsmobil für die Region. Im Bedarfsfall ist nun eine schnelle Reaktion möglich und es ist nicht mehr nötig, alle wichtigen Geräte und Utensilien aufwändig anzuschaffen oder zu organisieren. Das BGM steht ab sofort allen Imkervereinen der Region (Landkreis Bautzen) zur Verfügung, um Sanierungsaktionen, die vom Amtsveterinär angeordnet werden, durchzuführen.
Entgegen manchen Vorstellungen werden wir mit dem Bienengesundheitsmobil also nicht „herumfahren und Bienen retten“. Wir hoffen, dass es – wie die Feuerwehr – möglichst nicht zum Einsatz kommen muss.
Unser Dank gilt allen Freunden und Unterstützern, die mit Beratung, Tipps und mit speziellen Anfertigungen zur Ausstattung des BGM beigetragen haben, sowie der Agrar GmbH Gersdorf-Oberlichtenau, die eine Unterstellmöglichkeit für die Wintermonate zur Verfügung stellt.
Weitere Informationen zum Bienengesundheitsmobil und zum kommenden Vortrag finden Sie auf unserer Internetseite.
Daniel Queißer.