Zahlen können entweder gerade, also durch zwei teilbar sein oder ungerade sein. Die Fähigkeit zur Unterscheidung nennt man Paritätsklassifizierung. Sie wurde nun auch erstmals bei Bienen gefunden. Die Forscherin Dr. Scarlett Howard von der australischen Monash Universität in Melbourne hat dazu mit Kollegen praktische Versuche angestellt. Eine Gruppe von Bienen wurde darauf trainiert, gerade Zahlen mit Zuckerwasser und ungerade Zahlen mit einer bitter schmeckenden Flüssigkeit (Chinin) in Verbindung zu bringen. Die andere Gruppe wurde darauf trainiert, ungerade Zahlen mit Chinin zu assoziieren. Danach lösten die Bienen ihnen gestellte Zahlenaufgaben mit 80 Prozent Genauigkeit. Die Bienen, die darauf trainiert wurden, ungerade Zahlen mit Zuckerwasser zu assoziieren, lernten schneller. Diese Lernneigung ist gegensätzlich zu Menschen, die gerade Zahlen schneller kategorisieren. Scarlett Howard: „Dadurch können wir mehr erfahren, wie Mathematik und abstraktes Denken beim Menschen entstanden sind. Ist die Entdeckung der Mathematik eine unvermeidliche Folge der Intelligenz? Sind die Unterschiede zwischen Menschen und Tieren geringer als bisher angenommen? Wir müssen nur richtig zuhören.“ (Quelle: Auszug aus bienen & natur 7/2022)

Ines & Sven